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Gewerbe, Handel, Industrialisierung

Aufgrund des Salzbergbaus unterschied sich auch die Wirtschaftsstruktur des Ortes grundlegend von anderen Tiroler Gemeinden. 1615 zählte man in Absam 547 Personen, die von einer anderen Arbeit als der landwirtschaftlichen lebten. Außerdem erhielten die Bergwerksarbeiter und Salinenangehörigen ein relativ gutes Entgelt, so dass sie für das Gewerbe lukrative Kunden darstellten.

Man kann also bereits ab dem 17. Jahrhundert von einem blühenden Gewerbestand sprechen.  So erfolgte auch der erste Schritt zur Industrialisierung in Absam relativ früh. Vor allem die Nutzung des Wassers des Amtsbaches und Baubaches spielte hier eine wichtige Rolle. Entlang des Amtsbaches  siedelten sich viele Betriebe, wie Mühlen, Sägewerk und Schmieden an. Aber auch der Baubach lieferte nutzbare Wasserkraft. Saline, Bergwerk und Gewerbe führten zu einem starken Ansteigen der Bevölkerung. Das Kupferschmiedhandwerk erlebte zu dieser Zeit seine Hochblüte in Absam (Christian und Oswald Kofler lieferten u.a. die 15.000 Kupferplatten für das Dach der Schwazer Pfarrkirche).

Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte dann der Übergang vom Gewerbe zur Industrie. 1845 entstand die erste Fabrik, die Baumwollspinnerei und Weberei Faistenberger u. Co. Von Anfang an beteiligt waren daran die Firmen Herrburger und Rhomberg. Im Laufe der Jahre entstanden mehrere Fabriken, die zum Teil noch heute betrieben werden. Von großer Bedeutung war etwa die Beinknopffabrik des Innsbrucker Großkaufmannes Josef Simon Kapferer. Diese beschäftigte im Schnitt 130 Personen und belieferte hauptsächlich Italien und Ungarn.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte sich Absam zu einem wesentlichen Industrieort im Raum Innsbruck  entwickelt. Zu den Unternehmen zählten etwa eine Eisenfeilspäneerzeugung, ein Elektrizitätswerk, eine Farbmühle, eine Metallgießerei, eine Schokoladeerzeugung, eine Schmiede, eine Schuhfabrik, Spinnereien und Webereien oder eine Wattefabrik. 1926 wurde dann die Mühlen- und Maschinenbaufirma Knapp gegründet, die es heute aber nicht mehr gibt. 1947 verlegte das Wattener Unternehmen Swarovski die Optikabteilung nach Absam-Eichat. Dieser neue Ortsteil war aus einem Barackenlager der deutschen Wehrmacht entstanden. Heute zählt Swarovski Optik zu den größten Arbeitgebern der Gemeinde. Ebenfalls in Eichat angesiedelt ist die Firma Montavit, sie erzeugt pharmazeutische und chemische Produkte. Auch sie zählt heute mit über 80 Mitarbeitern zu den wesentlichen Arbeitsgebern des Ortes.