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Die Kapellen von Absam

Aber auch die zahlreichen Kapellen, die sich auf dem Absamer Gemeindegebiet befinden, zeugen von der tiefen Frömmigkeit der Bevölkerung. Ein typisches Beispiel dafür ist die Errichtung der Kapelle und des Klosters St. Magdalena im Halltal. Seine Entstehung verdankt es dem Haller Salzmeier Hans Frankfurter, der mit einigen frommen Männern seine letzten Lebensjahre in Gebet und Einsamkeit verbringen wollte. Zu diesem Zweck errichtete er im Halltal 1441 ein Wohnhaus für die Waldbrüder und baute eine Kapelle. Diese wurde 1446 vom Brixner Weihbischof Andreas geweiht. 1448 übernahmen zwei Nonnen aus dem Kloster Kürenberg (Schwaben) die Einsiedlerei und im Laufe der Jahre wuchs die Schwesternschar bald auf 24 Mitglieder an. Eine reiche Witwe aus Hall - Magdalena Götzner - trat in das Kloster ein. Sie ließ den Klosterbau erweitern und eine neue Kirche bauen, die der Hl. Magdalena geweiht wurde. Sie verließ 1499 jedoch das Kloster und baute neben dem St. Martinskirchlein im Gnadenwald ein neues Kloster.
St. Magdalena traf dies jedoch schwer, denn damit verlor es auch die finanzielle Unterstützung der reichen Gönnerin. 1522 verließen dann auch alle Nonnen St. Magdalena und zogen nach St. Martin bei Schwaz, welches Kaiser Maximillian eigens für sie errichten ließ.
Von nun an wohnte nur mehr ein Kaplan dort, der die Bergknappen seelsorgerisch betreute. Im Jahr 1670 wurde das verlassene Kloster durch ein Erdbeben teilweise und 1689 durch ein weiteres Beben vollends zerstört. 1690 setzte man das Kirchlein wieder instand.
Nach zwei Jahrhunderten war die Kirche wieder so verwahrlost, dass man 1923 den schönen gotischen Flügelaltar in die Kriegergedächtniskapelle (früher Magdalenenkapelle) neben der Haller Pfarrkirche übertrug und die Kirche säkularisierte. Genau 500 Jahre nach ihrer ersten Weihe, im Jahre 1946, wurde sie jedoch restauriert und wieder neu geweiht. St. Magdalena ist heute ein beliebtes Ausflugsziel.
Ebenfalls  im Absam gelegen ist die Rupertikapelle bei den Herrenhäusern. Sie wurde 1725 eingeweiht und diente dem Kaplan zur seelsorgerischen Betreuung der Bergknappen. Nach der Auflassung des Bergwerkes und Salinenbetriebes 1967 barg der Gemeinderat und Salinenbeamte Franz Würtenberger die noch vorhandenen Kostbarkeiten der Kapelle und brachte es nach Absam. Ein Teil davon, wie etwa das Bild vom „Erzenegel Michael, heiligen Rupert und Daniel“ findet sich heute in der Pfarrkirche St. Josef in Absam-Eichat.
Von besonderer rechtsgeschichtlicher Bedeutung ist die Bergerkapelle. Sie bezeichnete am Beginn des Halltales jene Stelle, ab der de sogenannte „Freyung“ galt. Dies war jenes Ausnahmegesetz, das die Bergleute der ordentlichen Gerichtsbarkeit entzog, für sie war ausschließlich der Salzmeier als  Gerichtsherr zuständig. Eine kleine Inschrift gibt als Zeitpunkt der Errichtung das Jahr 1335 (König Heinrich von Böhmen) an. In der Kapelle sind überdies drei Tafelbilder aus dem späten 17. Jahrhundert zu sehen, die allesamt Heilige zeigen.
Bei der Walderkapelle, welche an der Abzweigung nach Gnadenwald gelegen ist, dürfte es sich um eine Gründung von Bergwerksarbeitern handeln. Ihre Anfänge sind leider nicht bekannt. Sie dürfte jedoch aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts stammen.
Die Kapelle zur Schmerzhaften Muttergottes beim Wiesenhof liegt an der Straße nach Gnadenwald auf dem Areal des ehemaligen Wiesenhofes. Die Wieshofkapelle ist die ehemalige Schlosskirche des 1805 abgebrannten Braitwiesenhofes, der sogenannten Wickburg. Errichtet wurde die Kirche ab 1723 durch Graf Ferdinand Karl von Wicka als Familiengrablege der Wicka, die Weihe erfolgte 1732. Das Kirchlein selbst schmücken ein prachtvoller Altar sowie ein herrliches Fresko. Das Stifterehepaar selbst ruht in einer Gruft unter dem Steinboden.
Die Hallerangerkapelle wurde 1945 vom Höttinger Maurermeister Alsbin Kelderer geplant, entworfen und zum Teil selbst aufgebaut. Anlass dafür war ein Versprechen Kelderers, eine solche im  Falle einer geglückten Rückkehr aus dem Zweiten Weltkrieg zu errichten.
Die Lenerkapelle am Krüseweg nach Eichat verdankt ihren Namen dem Tischler Johann Lener. Sie gehört zum ehemaligen Lenerhof, der seit Ende des 19. Jahrhunderts auch Kathreinhof heißt.
Die jüngste und den Absamer Kapellen  ist die Nepomukkapelle an  der Walderbrücke. Die Speckbacher Schützenkompanie beschloss deren Erbauung als Beitrag zum Gedenkjahr 1984. Sie wurde 1986 eingeweiht.