Auf Absamer Gemeindegebiet liegt auch das Salzbergwerk, welches in früheren Jahrhunderten eine weit über Tirol hinausgehende Bedeutung hatte und eine der wichtigsten Einnahmequellen für den Landesfürsten darstellte. Urkunden nennen das Jahr 1232 als Beginn der Gewinnung. Damals wurde das Salz aber noch nicht abgebaut, sondern es trat in natürlichen salzhaltigen Quellen zutage. Während es zuerst noch an Ort und Stelle verarbeitet wurde, erfolgte gegen Mitte des 13. Jahrhunderts die Verlegung der Saline an den Inn. Der Grund lag in der leichteren Verfügbarkeit des Brennholzes.
Das 16. und 17. Jahrhundert markierte dann den Höhepunkt des Salzabbaues. Bis zu 500 Bergleute fanden hier Arbeit. Dabei wohnte die Hälfte der Bergarbeiter in Absam. Dies aber nur am Wochenende, da ein täglicher Aufgang zum Salzberg zu mühsam gewesen wäre. Die Gemeinschaft der Knappen spielte im kulturellen Leben des Dorfes dennoch eine große Rolle. Dies beweist etwa das Fest des Hl. Rupert, dem Schutzpatron der Salzbergarbeiter.
Im 19. Jahrhundert sank dann der Beschäftigtenstand aufgrund der technischen Entwicklungen im Bereich des Bergbaus stark ab. Diese führten nämlich zu nicht unwesentlichen Rationalisierungen. Dazu kam dann noch, dass der Verlust von Südtirol (1918/19) das Absatzgebiet zusätzlich einschränkte. Ein wesentlicher Teil des Salzes ging dorthin. Es wurden nur mehr rund 100 Mann im Salzberg benötigt. Sinkende Weltpreise und die schwere Zugänglichkeit im Halltal ließen den Abbau in der Folge immer unrentabler werden und schließlich kam am 5. August 1967 das Aus für den ältesten Industriebetrieb Tirols.